Ich war ein Zucker-Junkie. Stress regelte ich mit Süssem. Ich kannte kein Limit.
Während der Prüfungswoche in meiner Ausbildung damals ernährte ich mich nur noch von Zucker. Kaum zuhause stand ich vor dem Gefrierschrank und griff nach Maronipüree und Vanille-Glace.
Währendem ich mir eine grosse Protion Vermicelle mit Merengue und Glace zubereitete, ass ich ein ganzes Pack Kambly Bretzeli. Die Guetzli verschwanden wie von alleine in meinem Mund.
Und das die ganze Woche lang! Nicht zu vergessen die Ovo Crunchy Cream zum Znüni und die Himbeer-Traubenzucker und die Marzipan Stangen zwischendurch.
Süsses bis zur Überzuckerung
Bis zu diesem Moment, wo mir extrem schwindlig und schwarz vor Augen wurde. Überzuckerung war die Diagnose und mein Arzt legte mir nahe, bis auf weiteres nichts Süsses zu essen.
Nach ein paar Wochen griff ich wieder zu Süssen, diesmal aber in einem etwas gemässigteren Schleckermaul-Level.
Der Aha-Moment
Der Aha-Moment kam dann vor zwei Jahren, als es auf der Arbeit Frühstück gab für alle. Ich hatte inzwischen den Zuckerkonsum bereits stark reduziert.
Ich hatte noch nicht einmal die Hälfte des Joghurts mit Müesli gegessen, als mein Herz zu rasen begann, meine Hände zittrig wurden und alles leicht zu drehen begann.
Mein Körper war sich die Zuckermenge im Joghurt mit Müesli nicht gewohnt und reagierte entsprechend. «Krass, was für eine Wirkung Zucker auf den Körper hat! Das will ich nicht mehr!»
Und ich nahm das persönliche Projekt komplett auf Zucker zu verzichten in Angriff. Seither esse ich fast gar kein Zucker mehr. Und es fehlt mir absolut nichts – im Gegenteil, Süsses ekelt mich!
Die ganzen ekligen Fakten über Zucker und was er mit deinem Körper macht erspar ich dir jetzt und geh jetzt gleich zu meinen Erfolg-Tipps über.

Möchtest du deinen Zuckerkonsum auch reduzieren, weisst aber nicht wie vorgehen?
Hier meine Actions Steps und Tipps, damit es dir mühelos gelingt:
1. Reduzier dein Zuckerkonsum nach und nach und nicht von jetzt auf plötzlich
- Trink eine Cola pro Tag weniger oder iss statt 2 Reihen Schokolade nur noch 1 Reihe oder 2 Täfelchen
- reduzier den Zucker alle 2 Wochen ein bisschen mehr
- sei nicht zu ehrgeizig. Reduzier immer nur so viel, wie für dich kein Stress ist
- Verzichte auf Sweetener wie Asugrin etc. das ist noch schlimmer als Zucker!
2. Woher kommt dein Verlangen nach Süssem?
- Süsses ist Comfort-Food. Es tut gut. Mit dem Zucker wird etwas anderes im Leben kompensiert. So wie bei mir der Stress bzw. die fehlende Erholung/Ruhe
- Wobei hilft dir das Süsse? Reflektiere in deinem Tagebuch, was dir der Zucker ersetzt. Schreib einfach alles auf, was dir in den Sinn kommt. Stress, Einsamkeit, Leistungsdruck, Liebeskummer, etc.
- Was kannst du machen, um z. B. den Stress zu reduzieren, dich mehr oder besser zu erholen, weniger Druck zu haben oder dich weniger einsam zu fühlen? Wellness? Meditieren? mehr Erholung einplanen? dich vermehrt mit Freunden treffen?
- Plan dir etwas davon fix in deinem Kalender ein

3. Dein Verlangen nach Süssigkeiten reduzieren
- Versuche vermehrt süsses Gemüse zu essen wie Randen, Karotten, Pastinaken, Zwiebeln, Kürbis (Butternut). So sinkt dein Verlangen nach Schokolade automatisch
- Iss zum Frühstück nicht zu viel Zucker. Der kann sich in Müesli, Garnola, Joghurt, Fruchtsaft oder Smoothies verstecken.
- Wenn du dir einen Frühstück-Smoothie machst, verwende 2/3 Gemüse und nur 1/3 Früchte. Früchte sind gut und gesund, doch der Zuckerschub am Morgen sorgt für ein Blutzuckertief – und somit verlangen nach Süssem – nicht lange nach dem Frühstück
- Geniess die Schokolade, den Kuchen oder die Guetzli in vollen Zügen. Verschling sie nicht, sondern lass es dir so richtig im Mund zergehen. So schmeckst du denn Zucker besser raus und dein Verlangen ist schneller gestillt. Gleichzeitig solltest du auch nie ein schlechtes Gewissen haben beim Essen!
4. Zuckerfrei
- Wenn du den Zucker auf ein Minimum reduziert hast, ist zuckerfrei angesagt!
- Streich den Zucker für 3-4 Wochen komplett. Mit Zucker meine ich Kristallzucker, Ahornsirup, Agavensirup, Honig, Reissirup, Kokosblütenzucker, Maissirup (in Kornflakes etc.)
- Lies was es in den Lebensmitteln drin hat, die du isst. Zucker kommt auch an Orten vor, wo du ihn nicht unbedingt erwartest, wie z. B. in Senf, Zwieback oder Mandelmilch
- Du hast vielleicht schon festgestellt, dass sich deine Geschmackswahrnehmung verändert hat. Für einen kompletten Reset ist der komplette Verzicht wichtig.
- Auch wenn du bereits vorher wenig Zucker gegessen hast, wirst du 1-2 Kilo Gewicht verlieren durch den Zuckerverzicht. Also nicht erschrecken und immer schön genug essen!
Wenn du es soweit geschafft hast ist erst einmal feiern angesagt! Sei stolz auf deinen Erfolg und verwöhn dich. Du kannst dir auch zu Beginn schon eine Belohnung an dich selbst in Aussicht stellen. Das motiviert zusätzlich.
Nach dem du fast ein Monat zuckerfrei warst, kannst du dich mit dem für dich perfekten Zuckerkonsum einpendeln. Ich würde so oder so, wenn immer möglich auf Kristallzucker verzichten. Aber ab und zu mal Honig oder vereinzelt mal ein kleines Stück Kuchen, liegen sicherlich drin.
Tipps:
- Zucker macht süchtig! Darum ist das verzichten auf Zucker ziemlich schwierig
- Sei lieb zu dir und stress dich nicht, wenn du nun doch mal wieder mehr Süsses isst, als du dir vorgenommen hast
- Mach dich auf Entzugserscheinungen gefasst! Beim langsamen ausschleichen muss es nicht sein, es kann aber zu Entzugserscheinungen kommen wie Kopfschmerzen, starkes Verlangen nach Süssem, «hibbelig» sein. Da gilt Augen zu und durch. lass dir davon nicht deine Mission verderben

